Die bei Facebook entwickelte Digitalwährung Libra kann nach einer Serie prominenter Abgänge einen Neuzugang vermelden. Die kanadische Firma Shopify, die eine E-Commerce-Software entwickelt, trat am Freitag der Libra Association bei, von der das Projekt verwaltet wird.
Facebook hatte Libra federführend entwickelt und dann im Oktober die Kontrolle an die Assoziation mit Sitz in Genf übertragen. Davor stiegen globale Finanzdienstleister wie Mastercard, Visa und Paypal sowie die Handelsplattform Ebay und die Online-Reisefirma Booking Holdings aus dem Kreis der Partner aus. Zuletzt hatte im Januar Mobilfunkprovider Vodafone seinen Rückzug erklärt. Weiterhin an Bord sind unter anderem noch der Musikstreaming-Marktführer Spotify und die Fahrdienst-Vermittler Uber und Lyft. Neu-Mitglied Shopify hilft Händlern zum Beispiel dabei, Online-Shops einzurichten. Eigenen Angaben nach bedient Shopify weltweit rund eine Millionen Unternehmenskunden.
Nach bisherigen Ankündigungen soll Libra in diesem Jahr für Verbraucher verfügbar sein und Facebook ging davon aus, dass die Digitalwährung zunächst vor allem für grenzübergreifende Überweisungen genutzt wird. Die Idee stößt aber bei Politikern und Zentralbanken zum Teil auf heftigen Widerstand. Libra soll eins zu eins mit einem Korb stabiler Währungen und Staatsanleihen abgesichert werden. Facebook wies stets Bedenken zurück, wonach die Digitalwährung in die Hoheit von Notenbanken eingreifen könnte. (Mit Material der dpa)